15 Jahre lighthouse - Interview mit der Initiatorin Nicola Rimkus

von Heribert Sextl (Kommentare: 0)

Lighthouse gibt es inzwischen seit über 15 Jahren. Die wenigsten von uns sind also bei der Entstehung dabei gewesen. Daher habe ich Nicola Rimkus, die Gründerin die damals noch Hofmann hieß, gefragt, wie das so gewesen ist als lighthouse „geboren“ wurde.

Heribert:
Hallo Nico, danke, das Du Dich bereit erklärt hast, meine Fragen zu beantworten und ein bisschen über lighthouse zu erzählen. Also fangen wir gleich an.
Was war eigentlich die Idee und der zündende Funke für die Gründung von lighthouse?

Nicola Rimkus:
Als ich vor rund 15 Jahren lighthouse ins Leben rief, bewegte mich vor allem eins: Wie kann ein Christ ehrlich als Christ leben, wenner sich nicht für Menschen einsetzt, die Unterstützung brauchen?
Mir war klar geworden: Für Gott steht es mit an erster Stelle, dass wir Christen den Menschen tatkräftig helfen. Das gehört genauso zum Leben als Christ dazu wie Gebet, die Bibel und Gottesdienste.

Nicola Rimkus

Die Landeskirchen haben schon lange solche Dienste – warum die Freikirchen Würzburgs nicht?! Ich konnte diesen Gedanken kaum noch aushalten und es entstand ein Traum in meinem Herzen von einer gemeinsamen sozialen Arbeit der Würzburger Kirchen.

Das Startzeichen, den Traum umzusetzen, gab mir Gott, indem er mir den Bibelvers aus Matthäus 5,16 ganz neu bewusst machte: „Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen!“

Die Menschen dürfen und sollen sehen, dass wir Christen uns für andere einsetzen; Taten der Liebe müssen nicht nur im Verborgenen geschehen. Damit hatte Gott mich überzeugt und ich konnte nicht mehr anders als los zu gehen, um diesen Traum zu verwirklichen. Dabei stand immer für mich fest: Sollte Gott hinter diesem Weg stehen, wird es gelingen. Ohne Ihn wäre das nicht möglich, denn die Vision war zu groß, als dass ich sie alleine hätte umsetzen können.

Heribert:
Du warst also immer der Ansicht, dass Gott hinter der Vision von lighthouse steht und das gab Dir den Mut, direkt nach dem Studium lighthouse zu gründen.
Was hast Du damals erwartet, gehofft oder gedacht, was aus lighthouse werden soll?

Nicola Rimkus:
Mein Herz schlägt bis heute dafür, dass Menschen die Liebe Gottes erleben. Das war auch das Ziel der Arbeit: Zeit für Menschen zu haben, damit sie erfahren, wie wertvoll sie sind.

Ein Satz galt schon immer im lighthouse: Wir geben, was wir haben und können. Wir möchten keinen leeren Vorgaben folgen, sondern uns mit Begeisterung und Freude einbringen. Wir wollen mit unseren Gaben, Fähigkeiten und unserem Wissen zu persönlicher Entwicklung beitragen.

So sind die verschiedenen Kinder- und Elterngruppen entstanden, die es zum Teil auch heute noch gibt. Außerdem finden immer wieder besondere Gruppen statt, wenn jemand etwas besonders gut kann: Beispielsweise  eine Pandeiro-Tanzgruppe, Computerkurse, Kreativ-Gruppe, Basketball, Filmworkshop, Deutschkurse, Fahrradwerkstatt oder Nähkurs.

So soll es auch bleiben; wir freuen uns über die Vielfältigkeit im lighthouse.

Heribert:
Dein Wunsch war und ist, dass lighthouse ein Ort der Begegnung, Geborgenheit und Annahme ist, an dem Besucher und Mitarbeiter ihre Fähigkeiten entdecken, einbringen und entwickeln können. Gab es Dinge, die dich besonders bewegt, begeistert oder überrascht haben?

Nicola Rimkus:
Gott hat so viel mehr Kraft und Möglichkeiten als wir. Lighthouse ist zu groß, als dass ich es allein hätte umsetzen können. Für mich ist die langjährige Existenz von lighthouse ein deutlicher Beweis, dass Gott in dieser Welt anwesend ist und wirkt.

Schon allein die Mitarbeiter und Finanzen zu organisieren, da konnte und kann ich oft nur staunend zusehen, wie sich alles zusammenfügt. Kleine und große Dinge, die wir nicht in der Hand hatten, liefen einfach wie von selbst. Wichtig ist, dass unser Herz ehrlich dabei ist.

Ich freue mich riesig, dass lighthouse so gut von den Menschen in der Zellerau aufgenommen wurde. Manche dürfen wir schon seit den ersten Tagen von lighthouse begleiten und es ist immens, was für vertrauensvolle Beziehungen gewachsen sind. Wir haben Kinder erwachsen werden sehen, die nun ihre eigenen Kinder ins lighthouse bringen.

Einer von vielen besonderen Momenten war z.B. folgendes Erlebnis: Es gab einen Jungen, der viel Ärger in den Gruppen machte und bei dem wir kaum Hoffnung hatten, dass unsere Arbeit irgendetwas in ihm bewegte. Doch genau dieser Junge kam nach ca. 2 Jahren als „cooler Teenie“ einfach so ins lighthouse mit den Worten: „Ich wollte dich mal wieder sehen!“ und umarmte mich.

Wow – nichts war umsonst, wenn ein Junge in diesem Alter sich ans lighthouse erinnert und seine Wertschätzung dafür so ausdrückt!

Heribert:
Das ist ja wunderschön. Man merkt schon, in den letzten 15 Jahren gab es wohl viele wunderbare, schöne und tief bewegende Begegnungen im lighthouse aus denen Beziehungen gewachsen sind.

Wie geht es Dir heute mit lighthouse, wenn Du zurück und voraus blickst?

Nicola Rimkus:
Heute, nach 15 Jahren lighthouse, staune ich immer noch darüber, dass die Arbeit Wirklichkeit geworden und aus dem Leben der Zellerau nicht mehr weg zu denken ist.

Es ist ein Wunder! Wie wunder-schön, dass ich daran teilhaben darf und wie wunder-bar, dass schon so viele Menschen an der Vision von lighthouse mitgewirkt haben. Ich bin dankbar für jeden Einzelnen.

Und das wunder-vollste: Gottes Liebe durfte durch lighthouse die Herzen von mehreren hundert Menschen, großen und kleinen, berühren! Das wäre nicht passiert, hätte Gott nicht so viele verschiedene Menschen bewegt, Teil von lighthouse zu sein.

Ich hoffe, dass lighthouse in Zukunft noch viel Zeit für Kinder und Eltern verschenken kann und so Gottes Liebe zu den Menschen getragen wird.

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